Wintersonnenwende ist einmal mehr gekommen. Ein kurzer Tag, eine lange Nacht, die längste Nacht des Jahres. Tiefes, langes Dunkel zieht sich schwer und zäh mit Nebelklauen durch die Ländereien, fließt durch unsere Hecke und niestet sich unter den Holundersträuchern und zwischen Fichtenfingern ein. Es sind gute Plätze für das Dunkel, hier kann es dick und träge sitzen und wachsen und sich ausbreiten, bis es den gesamten Garten erobert hat. Und heute kann es lange diese Plätze besetzen, nisten und noch mehr Dunkelheit ausbrüten. Sie knackt und flüstert, betäubt und legt sich schließlich als schwere, dicke Decke auf alles, was noch Schatten wirft. Sie ist satt. Und nun kommt die Stille und die Grenzen werden dünner. Man kann es fühlen in den Zwischenräumen, zwischen den Steinen, in Astgabeln, unter Moostalern und hinter dem alten Kirschbaum. Vorboten der Rauhnächte.
Zur Dämmerung habe ich einen Lichterkreis um den alten Apfelbaum aufgestellt. 12 Kerzen, für jeden Monat eine. Es sieht zauberhaft aus, wie das Kerzenlicht im Schnee leuchtet. Still scheinen sie vor sich hin.
Zur Dämmerung habe ich einen Lichterkreis um den alten Apfelbaum aufgestellt. 12 Kerzen, für jeden Monat eine. Es sieht zauberhaft aus, wie das Kerzenlicht im Schnee leuchtet. Still scheinen sie vor sich hin.
Still ist es auch im Haus. Mein Mann liegt neben mir und atmet tief und ruhig und schläft. Ich habe grade das Baby gestillt, es liegt auf der anderen Seite und schläft auch, tief und fest und wohlig. Faye hat es sich am Fußende in ihrer Decke gemütlich gemacht und streckt sich behaglich bevor sie sich einrollt. Alles ist gut. Die Dunkelheit empfängt uns warm und sanft, deckt uns zu und legt sich auf unsere Lieder. Ihre Schwester, die Müdigkeit, kommt aus verborgenen, unsichtbaren Winkeln hervor und in perfekter Abstimmung wiegen die beiden uns mit ihrem nächtlichen Reigen in den Schlaf. Wie wunderbar. Sie umtanzen und umspielen uns, unwiderstehlich verführerisch und dann ist es soweit, wir ergeben uns und gleiten in den Schlaf. Dunkelheit und Müdigkeit tanzen weiter ihren zauberhaft-dunklen Walzer der Nacht, unbemerkt, bis zum Morgen.
Ab morgen wird das Licht erneut die Dunkelheit besiegen. In dieser Gewissheit kuschele ich mich ein und lausche dem Walzer der Nacht... Wie lange werde ich ihm widerstehen können?
Ab morgen wird das Licht erneut die Dunkelheit besiegen. In dieser Gewissheit kuschele ich mich ein und lausche dem Walzer der Nacht... Wie lange werde ich ihm widerstehen können?
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