Freitag, 19. Februar 2016

Baumheilkunde und Heilpflanzenrezepte: Birke

Die Birke ist eine kraftvolle Verbündete, wenn man seinen Körper im Rahmen einer Frühjahrskur reinigen möchte. Sie spült die Harnwege durch und wirkt entwässernd. Hier habe ich bereits über diesen wunderbaren Baum geschrieben, heute möchte ich ein paar Rezepte vorstellen.

Birkenblättertee
zur Durchspülung der Harnwege und Anregung des Stoffwechsels (Vorsicht! Der Tee wirkt entwässernd!)
2 geh. TL frische Birkenblätter (oder 1 geh. TL getrocknete Blätter) mit ca. 200 ml kochendem Wasser übergießen und 7 Minten ziehen lassen lassen. Abseihen und drei mal täglich über ca. 3 Wochen eine Tasse trinken (immer zur magischen Stunde, also morgens, mittags und abends). Da der Tee harntreibend und entwässernd wirkt bitte auf zusätzliche, ausreichende und richtige Flüssigkeitszufuhr achten. Als Nierentee werden die Birkenblätter gerne mit Brennnessel und Goldrute gemischt.

Birkenwasser
Schonend 'gezapftes' Birkenwasser kann man trinken und dieses Wasser wirkt ebenfalls harn- und wassertreibend. Massiert man es in die Kopfhaut ein, werden die Haarwurzeln angeregt und wirkt gegen Schuppen(flechte) und soll auch bei Haarausfall schon dem ein oder anderen gute Dienste geleistet haben.

Knospentinktur
Eine Birkenknospentinktur hilft bei Husten und wirkt fiebersenkend. Aber auch bei der Wundbehandlung kann sie gute Dienste leisten, sie desinfiziert und hilft bei der Heilung. Dazu verdünnt man die Tinktur etwa 1:10 mit Wasser und wäscht damit die Wunde aus oder macht einen Wundumschlag.
ca. 20 g frische Birkenknospen
100 ml Doppelkorn (40%) oder Wodka

Die frischen Birkenknospen in ein Schraubglas geben und mit dem Alkohol übergießen. Verschließen und ca. 4 Wochen lang an einem warmen Ort ziehen lassen. Am besten schenkt man dem Aufzug regelmäßig seine Aufmerksamkeit und schwenkt ihn ab und zu durch. Nach vier Wochen abseihen und in dunklen Fläschchen aufbewahren.

Für einen klaren Geist und innere Reinigung: Birkenrinde
wird hier mit weißem Salbei und Weihrauch verräuchtert.
Räuchern mit Birkenrinde
Die Birkenrinde eignet sich außerdem als Räucherwerk. Schonend auf einem Räucherstövchen verräuchert, entfaltet sie ein mildes Waldaroma, ganz leicht nur. Ich räuchere gern mit ihr, wenn ich neue Projekte beginnen möchte. Sie wirkt dann ermutigend und reinigend, klärt den Geist und macht somit Raum für neue Perspektiven. Sie fördert die Kreativität und weckt die Lebensgeister. Dazu sammelt man die Rinde von windgebrochenen Zweigen oder von Ästen, die dem Baumschnitt weichen mussten. Im Herbst und Frühjahr findet man im Wald oder im Stadtpark immer wieder Baumschnitt unter dem auch Birkenäste sind. Bitte keine frische Rinde vom Baum schälen, hierbei wird der Baum empfindlich verletzt und kann arg darunter leiden, im schlimmsten Fall sogar eingehen. Die gesammelte Rinde wird dann schonend getrocknet, z.B. auf Leinen, Baumwolltüchern oder Backpapier. Die getrocknete Rinde kann dann in Räucherboxen oder Papiertüten aufbewahrt werden.



*Ich möchte allen einen sorgfältigen und respektvollen Umgang mit unserer Natur ans Herz legen. Wenn ihr Wildkräuter sammelt oder frische Triebe und Blätter von Bäumen für eigene Zwecke nehmt, dann seid euch bewusst, dass es sich hier um ein lebendiges Wesen handelt. Schadet diesem Wesen nicht. Bei Kräutern nehmt immer nur so viel, dass es der Pflanze an sich nicht groß schadet und genug Blätter übrig bleiben, damit sich die Pflanze schnell erholen kann. Bei Bäumen ist es genauso. Junge Bäume sind anfälliger als alte Bäume, doch wenn ihr zum Beispiel frische Rinde nehmt, fügt ihr auch einem alten Gesellen eine Verletzung zu. Niemals ringförmig um den Stamm Rinde entfernen, das kann im schlimmsten Fall zum Tode des Baumes führen! Nähert euch den Pflanzen und Bäumen immer mit offenem, freundlichen Geist und fragt, ob es in Ordnung ist, wenn ihr euch etwas nehmt. Das kann mit voller Stimme sein, aber auch leise im stillen und unhörbar. Jetzt spürt in die Atmosphäre um euch hinein, ist sie wohlwollend oder eher abweisend? Falls die Pflanze es euch erlaubt (das wird in den meisten Fällen sein), nehmt euch nur so viel ihr wirklich benötigt und bedankt euch hinterher.

Dienstag, 16. Februar 2016

Die Birke

Die Birke ist der erste Baum im keltischen Baumalphabet, dem Ogham. Ihr Lautwert ist Beith, ihr Zeichen ᚁ.

Die Birke ist schon so lange mein Begleiter... wir haben neun Birken in unserem Garten. Schon als Kind habe ich es geliebt im lichten Birkenschatten auf dem weichen Moos darunter zu liegen und dem Licht- und Schattenspiel der Blätter zu zu schauen. Mein Opa hat uns in einer Dreiergruppe eine Turnstange in die Birke geklemmt und wir konnten dort klettern und Akrobaten spielen. In der anderen Dreiergruppe hatten wir unser Baumhaus... Meine Kindheit ist quasi wirklich durchzogen von Birkenerinnerungen.

Birken sind wunderschöne Bäume. Ihre weiße Rinde ist schon von weitem zu erkennen und macht sie zu etwas ganz besonderem. Fällt das Mondlicht auf den Birkenstamm fangen sie beinah an zu leuchten. Ihre Blätter hängen an filigranen Ästen und schon der leiseste Windhauch bringt sie in Bewegung und so entsteht auch dieser ganz besondere Birkenklang. Für mich klingt jeder Baum sehr individuell und hat seine ganz eigene Klangkulisse.

Gerade jetzt im Frühling kann man Zeuge eines weiteren 'Wunders' werden. Legt man an einem windfreien Frühlingstag in einer geräuscharmen Umgebung sein Ohr an den Stamme einer Birke, wird man ein unerwartetes Rauschen wahrnehmen können... Eine Birke transportiert in feinen Kanälen bis zu 70 Liter Wasser von den Wurzeln bis in die Baumkronen und wir können mit Ohrenzeuge davon werden (funktioniert auch wunderbar mit einem Stethoskop, für die ganz neugierigen Lauscher [wie ich es einer bin]). Dieses Birkenwasser ist ebenfalls heilkräftig und kann von kundigen Kräuterweiblein und -männlein auf baumschonende Weise gezapft werden.

Mir war lange nicht klar, warum die Birke im keltischen Baumkalender dem November bzw. dem Januar (je nach Startpunkt) zugeordnet wird. Denn für mich ist die Birke absolut kein Winterbaum, sondern einer des erwachenden Frühlings. Doch je mehr ich in den Raum der Birke vordrang, desto mehr erschloss sich für mich das Warum. Es geht hierbei nicht nur um das rein biologische des Baumes. Natürlich spielt das auch eine Rolle, aber hier geht es um mehr. Um die Botschaft, die uns dieser wunderbare Baum vermitteln will. Doch wofür steht sie?

Die Birke steht für den Anfang. Den unschuldigen, reinen, frischen Neu-Anfang. Für den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Sie ist einer der ersten Bäume, die im Frühjahr ihr Blüten zeigen. Nicht nur ihre Rinde strahlt im hellen, reinen weiß. Wenn man von einem Zeig die Rinde entfernt und dann glatt und fein schmirgelt, dann leuchtet einem das helle, fast schon schimmernde Holz entgegen. Es fühlt sich weich und glatt und gut an, man möchte es immer und immer wieder anfassen und streicheln. Diese Helligkeit des Baumes erinnert mich an die junge Maid, deren Weiblichkeit noch nicht erwacht ist, die rein und unschuldig und kindlich durch die Wälder tollt... Beim Schnitzen hatte ich nahezu das Gefühl dass das Holz im Dunklen leuchtet.

Die Birke ist eine der Pflanzen, die in keiner Frühjahrskur fehlen sollten. Die jungen Triebe, Blätter, Knospen und das frisch gezapfte Birkenwasser wirken stoffwechselanregend, harntreibend und durchspülend, sie wirken also erneuernd. Mit der Einnahme von Birkenwirkstoffen wagen wir also quasi jedes Jahr aufs Neue einen Neuanfang.

Nimmt man nun dies alles zusammen, ist es überhaupt nicht mehr verwunderlich, warum die Birke als erster Baum des keltischen Baumkalenders gewählt wurde. 

Die Botschaft meiner Birken
Seelisch gesehen bringt uns die Birke Licht und Fröhlichkeit ins Herz. Und spirituell zeigt uns der Baum, dass wir nichts neuen beginnen können, wenn wir das/etwas Altes nicht beendet haben. So sind die Botschaften, die ich empfinde, wenn ich mich dem Pflanzengeist nähere. Ein Birkenhain ist hell und klar, strukturiert und licht, alles ist auf den ersten Blick sichtbar und man kann leichten Schrittes hindurchgehen. Kein dichtes, verwachsenes Unterholz voller Gestrüpp und dornigen Büschen die den Weg behindern. Alles ist klar und sichtbar bereit für den neuen Weg und die Birke als Pionierpflanze wird uns auch auf mentaler Ebene zu einem mutmachenden Begleiter, der uns einen guten Start ermöglicht, sie 'erhellt' uns quasi den Weg. Taucht in schamanischen Reisen oder in Träumen die Birke oder ein Birkenwäldchen auf, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass eventuell ein wie auch immer gearteter Erstkontakt bevorsteht. Und so können wir die Birke nutzen um auch unsere Bereitschaft zu etwas Neuem zu signalisieren, in dem wir sie symbolisch verwenden oder verzehren.

Bei den bewussten Begegnungen mit der Birke wurde mir ganz schnell deutlich, warum sie der erste Baum des keltischen Baumkalenders ist. Ich habe es zu Beginn meiner Reise ja, wie oben schon erwähnt, nicht verstanden. Mit aller Deutlichkeit machte sie mich auf ihre offensichtlichen und subtileren Eigenschaften aufmerksam und meine Achtung vor diesem wunderschönen Baum wuchs mit jedem Mal mehr. Sie wird mich in diesem Frühjahr mehr als sonst begleiten und ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich ihre ersten, zarten Blätter entdecken werde. Diese Blätter in diesem unglaublichen Grünton, sie so schön hell riechen...

Und hier gibt es ein paar baumheilkundliche Weisheiten über die Birke und ein paar Rezepte: Birkenblättertee, Birkenknospentinktur und Tipps zum Räuchern mit Birkenrinde

Freitag, 12. Februar 2016

Ogham/Ogam - der keltische Baumkalender

Bäume... Bäume waren für uns als Menschen schon immer Heimat. Eine Welt ohne Bäume ist für uns nicht vorstellbar. Unsere Vor-Ahnen, die Primaten, lebten in und von den Bäumen, waren "ihr Schoß und ihre Wiege" (John Matthews). Später gaben die Bäume uns von ihrer Substanz und wir nutzen sie als Brennholz und Baumaterial... wir suchten kühlen Schatten und Schutz unter ihrem Blätterdach, hielten Rat & Gericht und heirateten unter Ihnen, aßen von ihren Früchten und nutzen ihre Heilkraft. Sie geben uns die Luft zum Atmen und so waren wir schon immer aufs Tiefste mit Ihnen verbunden.

So ist es nicht verwunderlich, dass Bäume zu allen Zeit Orte der Besinnung und der Ausübung eines rituellen Kultes waren. Dieser machtvollen Präsenz eines alten Baumes können sich selbst heute sehr moderne, urbane Stadtmenschen nicht entziehen. Bäume strecken ihre Äste gleich Antennen weit hinauf in den Himmel und werden zu Vermittlern zwischen Himmel und Erde. Sie fangen kosmische Energie ein und leiten sie in die Erde und genauso umgekehrt. Sie gelten in naturspirituellen und schamanischen Kreisen als Weisheitsquelle und Zentrum und wurden schon immer verehrt. So finden wir in der germanischen Mythologie die Weltenesche Yggdrasil, die alle neun Welten trägt bzw. mit einander verbindet, bei den Griechen den Baum der Hesperiden, bei den Sumerern den heiligen Baum von Eridu und in der iranischen Mythologie den Simurgh-Baum, die Mutter aller Bäume, nur um hier einige zu nennen. Befand man sich in der Nähe der Bäume, waren die Götter nicht fern.

Für mich waren Bäume schon immer Teil meiner verzauberten Welt. Die erste Verbundenheit mit Bäumen fühlte ich als kleines Kind zu einer großen alten Trauerweide im Garten meiner Großeltern. Unter ihrem Blätterdach habe ich in meiner Welt gelebt, sie war mein Himmelsdrache, der mich weit zu den höchsten Wolken tragen konnte, auf der Baumschaukel konnte ich die Wolken berühren und mich an ihren lianenartigen, langen Zweigen von einem Abgrund zum nächste schwingen... Meine nächsten Herzensbäume wurden zeitgleich die Birke, die Pappel und die Tanne. Diese Bäume sind mir auch immer noch besonders nah. Bei ihnen fand ich stillen, wartenden Frieden, alle ganz anders in ihrer Wirkung auf mich, aber alle brachten mich zur Ruhe. Die umarmende, wogende, tröstende Geborgenheit der Weide... der freundliche, lichtdurchtränkte Schatten der Birken, der mich immer aufheiterte... die dunkle, einhüllende, geheimnissvolle Anwesenheit der Tanne, die mir einen Teil des Waldes in mein Herz pflanzte... oder die hochaufragenden Pappeln, deren immer in Bewegung scheinenden Blätter mich in eine mächtige Klangwelt entführten und unter denen ich meinen ersten Moment eines allumfassenden Moment des Eins-Seins, meinen ersten Moment der Erleuchtung hatte...

Doch was haben all die anderen wunderbaren Bäume für Geheimnisse für mich? Welche Geheimnisse liegen tief verborgen zwischen ihren Wurzeln und welche Magie rinnt langsam knisternd ihren Stamm herunter? 

Und so habe ich im November letzten Jahres begonnen mich mit dem keltischen Ogham (Ogam) zu befassen. Dieses alte, keltische Alphabet besteht aus 20 bzw. 25 Buchstaben, denen sich meistens bestimmte Bäume (oder Pflanzen, aber auch verschiedene andere Sachen, wie z.B. Vögel, Flüsse oder Farben) zuordnen lassen. So ist dieses Schriftsystem landläufig auch als Baum-Alphabet bekannt. Diese Zuordnung zeigt ganz deutlich die Verbundenheit der alten Kelten und ihrer Druiden mit der Natur und besonders den Bäumen. War man mit dem Ogham vertraut, konnten seine Zeichen (sie erinnern entfernt an Runen) auch zur Divination, also zum Weissagen und Orakeln benutzt werden. Die Bedeutung der einzelnen Schriftzeichen erschloss sich aus den Botschaften der zugeordneten Bäume und Pflanzen.

Das Alphabet wird vertikal geschrieben und die einzelnen Buchstaben bestehen meist aus Gruppen von horizontal oder diagonal Strichen die einen zentralen Stamm kreuzen (visuell interpretiert könnten es Bäume mit Ästen sein). Hier bei hat jeder Buchstabe einen bestimmten Lautwert und somit auch einen bestimmten Klang und wie oben schon erwähnt, eine besondere Bedeutung. Auch sind die einzelnen Buchstaben bestimmten Zeiten im Jahr zugeordnet und so wird dieses Alphabet zu einem komplexen und tiefgehenden System, dass vielschichtig interpretiert werden kann. Es lässt sich in fünf Sätze teilen (aicme), die jeweils nach dem ersten Buchstaben benannt sind...

Aicme of Beith/Familie der Birke
Beith - Lautwert B - Baum: Birke - November - 1. Monat - Trad. Bedeutung: Neuanfang
Luis - Lautwert L - Baum: Eberesche - Dezember - 2. Monat - Trad. Bedeutung: Schutz
Fearn - Lautwert F - Baum: Erle - Januar - 3. Monat - Trad. Bedeutung: Verteidigung
Saille - Lautwert S - Baum: Weide - Februar - 4. Monat - Trad. Bedeutung: Harmonie/Inspiration
Nuin - Lautwert N - Baum: Esche - März - 5. Monat - Trad. Bedeutung: Stärke

Aicme of Huath/Familie des Weißdorns

Huath - Lautwert H - Baum: Weißdorn - April - 6. Monat - Trad. Bedeutung: Herausforderung
Duir - Lautwert D - Baum: Eiche - Mai - 7. Monat - Trad. Bedeutung: Schicksal
Tinne - Lautwert T - Baum: Stechpalme - 8. Monat - Trad. Bedeutung: Energie
Coll - Lautwert C - Baum: Haselnuß - 9. Monat - Trad. Bedeutung: Weisheit
Quert - Lautwert Q - Baum: Apfelbaum - Trad. Bedeutung: Vision

Aicme of Muin/Familie des Weins
Muin - Lautwert M - Baum: Brombeere/Wein - 10. Monat - Trad. Bedeutung: Ernte
Gort - Lautwert G - Baum: Efeu - 11. Monat - Trad. Bedeutung: Unterstützung
Ngetal - Lautwert Ng - Baum: Schilf - 12. Monat - Trad. Bedeutung: Bewahrung
Straif - Lautwert St - Baum: Schlehdorn - 13. Monat - Trad. Bedeutung: Magische Kraft
Ruis - Lautwert R - Baum: Holunder - die letzten drei Tage im Oktober - Trad. Bedeutung: Ofer

Aicme of Ailm/Gruppe der Kiefer

Ailm - Lautwert A - Baum: Kiefer - 22. Dezember - Trad. Bedeutung: Überblick
Onn - Lautwert O - Baum: Stechginster - 21. März (Ostara) - Trad. Bedeutung: Fruchtbarkeit
Ur - Lautwert U - Baum: Heidekraut - 21. Juni (Mitsommer) - Trad. Bedeutung: Glück
Edadh - Lautwert E - Baum: Pappel - 21. September (Mabon) - Trad. Bedeutung: Bewegung
Idho - Lautwert I - Baum: Eibe - Dezember - 21. Dezember (Yule) - Trad. Bedeutung: Beharrlichkeit

Aicme of Eabhadh/Gruppe der Espen
Ruis - Lautwert R - Baum: Espe - Trad. Bedeutung: Sammeln
Oir - Lautwert Oi - Baum: Spindelstrauch - Trad. Bedeutung: Schicksal
Uinllean - Lautwert Ui - Baum: Geißblatt - Trad. Bedeutung: Magie
Ifin - Lautwert Io - Baum: Stachelbeere - Trad. Bedeutung: Ahnenweisheit
Phagos - Lautwert Ai - Baum: Buche - Trad. Bedeutung: Übergang

23. Dezember - ohne Zuordnung


Als Startzeitpunkt wird die Zeit um das keltische Neujahr genommen, also die Zeit nach Samhain/Allerheiligen. Hierbei startet ein Ogham-Monat immer mit dem Schwarzmond (der Tag ohne Mond) bzw. mit dem neuen Mond (Neumond) und ist somit ein Mondmonat, kein Kalendermonat. So kommt man auch auf die zugeordneten 13 Monate.

Es ist ein wunderbares Alphabet und bringt mich den einzelnen Bäumen so sehr näher. Gerade da nach Samhain, also um Allerheiligen, das Kräuterjahr endet und erst wieder jetzt zu Imbolc, also Anfang Februar startet, war es unglaublich toll, mich mit den Bäumen zu beschäftigen. Zu Beginn war ich skeptisch, wie sollte ich die Bäume denn bitte ohne Blätter erkennen? Doch mittlerweile und besonders die gerade aktuelle Erle hat mir gezeigt, wie wunderbar die Bäume durch ihre Silhouetten und die besondere Art zu wachsen (z.B. die Art wie sich ein Ast in immer kleinere Zweige teilt) zu uns sprechen und erkennbar sind. Auch ihre so unterschiedlichen Rinden/Borken und Standorte sprechen Bände. Ohne den Startpunkt im Herbst wäre ich so schnell wahrscheinlich nicht zu dieser Erkenntnis gekommen und würde nicht so vertraut sein mit ihnen. Schon allein für diese Erkenntnis bin ich wahnsinnig dankbar. Bisher haben mich die Birke, die Eberesche und die Erle durch den Winter begleitet. Im Moment befinden wir uns im Monat der Weide. Ich werde über meine Erlebnisse mit den Bäumen schreiben, denn ich bin jetzt schon tief beeindruckt.

Beschäftigen wir uns mit dem Wesen der Bäume und tauchen in ihre Welt ein, so streift der Geist der Natur, von Mutter Erde unsere Seele und wir sind nicht mehr Teil dieses zeitlichen und materiellen Kontinuums, in dem wir uns normalerweise befinden. Wir sind tief bewegt und beseelt und werden in solchen Momenten Teil eines viel Größeren, sind eins mit uns und allem...

Freitag, 22. Januar 2016

Winterlicher Granatapfel-Cranberry-Teepunsch

Der Winter hat wirklich Einzug gehalten! Und wie ich diesen Schnee liebe! Zu diesem wunderbaren Schnee ist es bei uns dann bis in den Vormittag hinein auch wirklich sehr kalt. Seit ein paar Tagen sind es bei uns zweistellige Minusgrade, also wirklich bitterkalt. So kalt, dass ich mir bei einer Fototour am Fluss richtig die Hände verfroren habe...

Doch im Laufe des Tages steigen die Temperaturen etwas an, die Sonne schaut hervor... und wir haben uns vor ein paar Tagen gedacht, feiern wir doch den Winter ein bisschen! Der Kleine konnte draußen spielen, Faye ist eh total begeistert von diesem Wetter und stöbert durch die verschneite Weide und wir genießen die Wintersonne und dieses zauberhafte Glitzern in der Luft. Was für ein wundervoller Winter! 

Dazu habe ich vor bei paar Tagen einen köstlichen Teepunsch (natürlich alkoholfrei) zubereitet. Mit Granatapfel- und Cranberrysaft ist er allein für die Augen schon ein wärmendes Feuer! So eine zauberhafte Farbe! Mit den beiden Säften aus Granatapfel und Cranberrys gönnen wir uns hierbei auch noch eine ordentliche Portion Antioxidantien, die sich in dem roten Pflanzenfarbstoff befinden, der die Früchte so leuchten läßt. Beide gelten außerdem als Entzündungshemmer und sind daher für die kalten Tage besonders gut geeignet. Die Gewürze die in diesem köstlichen Teepunsch ihr Aroma entfalten, wärmen uns außerdem ordentlich durch. Die Wacholderbeeren regen den Stoffwechsel an, fördern die Verdauung und sind hilfreich bei Infektionskrankheiten.

Winterlicher Granatapfel-Cranberry-Teepunsch

Zutaten
500 ml Cranberrysaft
500 ml Granatapfelsaft
300 ml Wasser
1-2 TL Zimtblüten
8 Nelken
1-2 Anissterne
6 Wacholderbeeren
2 Pimentkörner
2 Beutel Kräutertee
Bioorangenscheiben und Zimtstangen zum Garnieren

Zubereitung
Alle Zutaten (bis auf die Orangenscheiben) in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze bis kurz unter dem Siedepunkt erhitzen. Vom Herd nehmen und min. 1 Stunde lang ziehen lassen.
Die Zimtblüten, die Nelken, die Anissterne, die Wacholderbeeren und die Pimentkörner entfernen. Erneut erwärmen (nicht kochen lassen!) und in Teegläser füllen.
Mit Orangenscheiben und Zimtstangen garnieren und heiß servieren. 

Ein Teepunsch läßt sich sehr gut vorbereiten. Während man einen langen Winterspaziergang macht, können die Gewürze in der heißen Saftmischung wunderbar ihr Aroma entfalten. Kommt man dann durchgefroren mit roter Nase und kalten Fingern nach Hause, erwartet einen schon der köstliche Duft, der durch das ganze Haus zieht... wunderbar. Dann nur noch schnell den Punsch erneut aufgewärmt und mit der dampfenden Tasse voll fruchtigem Feuer vor den Kamin ♥. Mhmmmm...

Ich wünsche euch allen eine zauberhafte Winterzeit!




Mittwoch, 20. Januar 2016

Winterzauber

Lange haben wir hier auf den Winter gewartet... auf einen Winter mit Schnee. Jetzt ist er seit ein paar Tagen wirklich da! Und so habe ich mich bei -12.5°C an den Fluß gewagt. Es war wirklich richtig kalt, aber dieses zauberhafte Licht! Einfach traumhaft.

In jedem noch so kleinen funkelnden Eiskristall, spiegelt sich eine ganze Welt voller Magie wieder. Wir müssen nur lernen zu sehen.