Dienstag, 8. September 2015

Kann Yoga emotionale Dämme aufreißen?

Ich habe wieder mit Yoga angefangen. Ich möchte ja gerne etwas für mich tun. Und da es mit vor Jahren so gut gefallen hat, habe ich mich vor ein paar Wochen hingesetzt und mir verschiedene Angebote in unserem Umkreis angeschaut. Und ich bin auch gleich fündig geworden.

Schon die erste Stunde war sehr beeindruckend. Besser gesagt, ich hatte danach sehr beeindruckenden Muskelkater. Und fühlte mich nach der Stunde etwas high. So etwas dusselig, wie auf Watte. Diese Erfahrung habe ich nach meiner ersten Erfahrung mit Yoga auch gemacht. 

Doch die zweite Stunde... Nach für mich sehr intensiven Übungen, in denen mir ganz klar gezeigt wurde, dass ich mich mal überhaupt nicht mehr bewegen kann, kam es irgendwann zu einer Stellung, in der uns zusammen rollen konnten. Und da hat es mich überschwemmt. Mir liefen Tränen um Tränen um Tränen die Wangen herunter. Ich konnte gar nichts dagegen machen. Auch bei der Endentspannung (ganz wunderbar mit Klangschalen) lag ich dort unter meiner Decke, und am liebsten hätte ich herzzerreißend geschluchzt.

Es war jetzt nicht so, dass sich bei mir durch die Yogaübungen offensichtliche Blockaden gelöst haben, also körperliche. Naja, ...vielleicht doch und mir ist es gar nicht so bewusst. Aber vielleicht arbeitet es auf seelischer Ebene, vielleicht habe ich Blockaden in den Energiemeridianen. 

Auf jeden Fall hatte ich plötzlich wieder die Gefühle in mir, wie damals nach der Geburt. Warum kommt das in mir hoch, wenn ich in der Yogastunde bin?! Ich denke natürlich immer noch an die Geburt, aber es ist wirklich emotional blass geworden. Damals musste ich oft weinen um alles zu verarbeiten... und habe lange nicht mehr so gefühlt.

Habe ich meine ganzen Emotionen, die die Geburt meines kleinen Kobolds betreffen, vielleicht in meinen verkrampften Muskeln am unteren Rücken versteckt? Dort tut es mir besonders weh bei den Übungen. Ist vielleicht gar nicht so unwahrscheinlich. Ich konnte ja erst sechs Monate nach der Geburt überhaupt wieder sitzen, dadurch hat sich sicher einiges verkrampft und verkürzt... Und wenn sich da jetzt etwas löst, dann könnten auch verborgene Gefühle freigesetzt werden. Ich kenne dieses Phänomen auch vom Entgiften...

Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht? Wühlt euch Yoga emotional auf? Ist das normal?

10 Kommentare:

  1. liebe miriam!
    ich kenne die emotionen, welche du hier beschreibst auch sehr gut. ich denke, ganz egal wie du an und mit dir arbeitest kommen emotionen hoch und blockaden werden gelöset..es beginnt wieder zu fließen und es geht ein stückchen weiter...in welche richtung auch immer, das wird sich im laufe der zeit zeigen..... ich hatte schon ganz besondere erfahrungen, welche bei yoga hochkamen, innere bilder und ja auch tränen sind schon geflossen.....gut so! :) ich hatte 3 geburten und 2 davon waren sehr traumatisch und um diese auszuheilen brauche ich zeit, geduld und viel selbstliebe.....was soll ich sagen...ich bin am weg....... <3 edith

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Edith, danke für deinen Kommentar! Oh, Du hattest auch solche Erfahrungen... und es tut mir sehr leid, dass zwei der Geburten bei Dir so traumatisch waren. Meine war es auch. Es ist wirklich erstaunlich, was irgendwo in uns verborgen liegt und ganz plötzlich ohne Vorwarnung aufbrechen kann. Und ich glaube, Du hast recht, es ist eigentlich egal, wie wir an uns arbeiten. Wenn wir an uns arbeiten, bewegt sich etwas in uns, ver-rückt sich, bricht auf und irgendwann können wir heilen. Danke für deinen lieben Kommentar ♥♥♥ ich bin auch auf dem Weg. Liebste Grüße ♥

      Löschen
  2. Ich hatte auch schon solche Erfahrungen gemacht. Sehr intensiv war es jeweils in Yoga-Ferien...Tränen liefen einfach und ich konnte auch nicht einordnen, woher das nun kam. Aber auf alle Fälle fühlte es sich lösend, befreiend und einfach richtig an.

    Alles Liebe
    tris

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Tris, mit Yoga Ferien meinst Du da eine Zeit, in der Du z.B. eine Woche lange intensiv Yoga gemacht hast? Oder die Zeit in der Du kein Yoga gemacht hast? Ich kann es auch nicht wirklich einordnen, die Gefühle waren plötzlich da. Und bei mir hat es sich auch lösend angefühlt. Ich bin da auch niemand, der dann krampfhaft versucht nicht zu weinen. Wenn ich weinen muss, dann weine ich... ich glaube auch, dass das richtig ist. Ganz lieben Dank für Deinen Kommentar, liebste Grüße und alles Liebe für Dich ♥♥♥

      Löschen
    2. Yoga-Ferien im Sinn von einer Woche geführtem intensivem Yoga praktizieren. Ich war schon drei mal dabei in diesem Yoga-Retreat: http://insabina.com/

      Löschen
    3. Das hört sich ja ganz genial an. Und es sieht wunderschön dort aus ♥_♥... da glaube ich, dass es bei einer Woche Yoga sehr intensiv war.

      Löschen
  3. Liebe Miriam,
    ich mache seit knappen 2 Jahren Yoga, leider nicht so häufig und intensiv wie ich gerne möchte und eine Geburt hatte ich auch noch nicht. Aber ich empfinde deine Schilderung und Gedanken zu dem Thema ganz treffend. Yoga löst so viel aus, wenn man sich darauf einlässt, sei stolz auf dich, dass du es tun kannst! So viele Menschen machen Yoga nur der Fitness wegen, sehen als reinen Sport. Der eigentliche, ursprüngliche Yoga-Weg bleibt ihnen verschlossen. Der Weg hat immer auch mit Reinigung zu tun, dazu gehören natürlich die Verarbeitung von solch traumatischen Erlebnissen. Ich finde es ganz normal, dass deine Gefühle zur Geburt wieder aufflammen und nebenbei natürlich dein Körper dir zeigt was auf der Ebene aufzuarbeiten ist.
    Alles Liebe für dich, mache weiter so! <3

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Annika,
      herzlich lieben Dank für Deinen Kommentar. Ich werde mich glaube ich mal intensiver mit Yoga als Lebenstil befassen. Weil es sich so gut anfühlt für mich und ich glaube es passt zu mir. Und vielen Dank für Deine Motivation!! Das tut irgendwie einfach nur gut. Alles Liebe für Dich, liebste Grüße, Miri ♥♥♥

      Löschen
    2. Gerne geschehen! <3

      Löschen
  4. Ich kenne das auch beim Yoga, es hat was von Entgiften.

    Deine Schatten kenne ich nicht, habtte aber selber auch immer wieder damit zu tun. Helfen wird mutiges Hinsehen, aber ohne permanente Nabelschau. Halt suchen in der Tagesstruktur und sich nicht so wichtig nehmen.
    Vielleicht mal Alice Miller lesen.
    Ich hab den Verdacht, dass sie in vielem Recht hatte -und der Bezug zu depressiven Phasen scheint mir wirklich naheliegend.

    Ich schicke Sonnenstrahlen hinüber, du bist nicht allein.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.