Donnerstag, 9. Juli 2015

Regentänze und Sturmschäden

Ich bin ja ein totales Gewitter- und Sturmkind und liebe windumtoste Nächte, in denen der Sturm um das Haus heult und Windgeister den Kamin hinunter jaulen. Vor ein paar Tagen trieb ein Gewitter heftigen Sommeregen vor sich her. Es war 35 Grad draußen und wir hatten Besuch von meiner Freundin und ihrem kleinen Sohn. So haben wir uns kurz entschlossen die Zwerge gepackt und haben mit den Kleinen barfuß im Regen getanzt. Erst waren die Kids etwas irritiert (meiner ja nicht so, der kennt ja seine verrückte Mama ;), aber dann waren die zwei voll dabei. Nackt auf dem Trampeltrecker und barfuß in sonnenwarme Pfützen springen! Was ein Spaß! Es war super schön. 

Vorgestern hat sich der Sommer dann doch zu einer kleinen Pause entschlossen und hat bei uns sein Atemholen mit Donnergrollen, Blitzgewitter und Sturm eingeläutet. Und ich muss sagen, er hat ziemlich kräftig ausgeatmet, denn bei uns ist einiges zu Schaden gekommen. Unser feiner Kirschbaum, den vor ein paar Jahren schon ein Sturm gespalten hat, ist weiter zerbrochen. Ein großer Ast ist abgeknickt mit all seiner Kirschenpracht. 

Aber ein Blick auf das zerborstene Holz hat uns bestätigt, was wir schon lange vermutet hatten. Das Holz ist unrettbar morsch. Und zwar schon so sehr, dass sich im Stamm schon die feinste zersetzte Erde befindet. Ich glaube über kurz oder lang werden wir uns mit dem Gedanken befassen müssen, dass der Kirschbaum uns bald ganz verlassen wird. Es sind die köstlichsten Kirschen, die man sich vorstellen kann. Auberginenfarben, prall und groß, einfach köstlich. Ich hoffe mir gelingt es einen neuen Baum aus seinen Kirschkernen zu ziehen. 

Einen weiteren Baum hat es im hinteren Bereich der Weide gespalten, aber das ist nicht weiter tragisch. An der Straße, die hinter der Weide entlang führt sah es dann aber ganz anders aus. Hier hat es eine gesunde Buche zerrissen. Der Stamm ist richtig gesplittert, und gerade das zeigt wirklich die wilde Wut des Sturms, der hier getobt hat. Einfach umgeknickt, ich bin da immer noch sprachlos und ein Schauer läuft mir den Rücken runter. 


Ich bin froh, dass nichts weiter passiert ist. Durch den Westwind hatten wir Glück und der Baum ist direkt auf unser Feld gefallen und nicht auf die Straße. Was für eine Kraft. 

Der Hof und unser Garten sieht dementsprechend etwas zerzaust aus. Es sind viele kleinere Äste von 1-2 m runtergekommen und auch viele Zweige und Blätter. Wenn das Wetter wieder ruhiger ist , denn hier bläst schon wieder ein kräftiger Wind, und es weniger regnet werden wir uns an die Aufräumarbeiten machen. Die ganze Weide voll von Pappelstöcken und -ästen, überall liegt Laub herum und viele Kräuter und Stauden sind umgeknickt.

Da hat der wilde Wind eine rauschende Wetterballnacht gefeiert und es im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich krachen lassen! Ich hoffe bei euch ist auch alles glatt gelaufen und es geht allen gut. 

Und trotzdem liebe ich den Sturm. 




1 Kommentar:

  1. Gut, dass euch nichts passiert ist..
    Ich trauere immer sehr um geliebte Baumfreunde - kein wunder also, dass dich der Anblick deines Kirschbaumes so schmerzt.
    Es sind halt nunmal geliebte Seelen... egal, in welcher Form.

    *drückerl*

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