Donnerstag, 2. Juli 2015

Zen im Garten

Was für ein Wetter! Sollte es tatsächlich wahr sein, wir haben doch noch Sommer? Hach, genial, oder? Und wie nett von den Wettergötter uns gleich für all die kalten Tage so geballt zu entschädigen. Klar nehmen wir die knapp 40 Grad...

Wir sind so oft es geht draußen und genießen dieses wunderbare Wetter. Für den Kobold haben wir im Wäldchen am Hof begonnen eine kleine Spielwelt im Schatten aufzubauen. Da gibt es bisher einen Parcours durch den er mit seinem Laufrad flitzen kann und auf der anderen Seite richte ich zur Zeit ein so etwas wie eine kleine Höhle ein, mit Tischlein und Stühlchen. 


Lange war es wieder still hier. Wir haben hier eine ziemlich turbulente Zeit hinter uns. Große Projekte, die uns sehr in Anspruch genommen haben, viel Gartenarbeit, ich stille den Kobold seit nun mehr drei Wochen nicht mehr (dazu aber in einem separaten Post mehr), fiese Erkältung vom Kleinen und nach der Genesung landeten wir mit ihm ganz plötzlich erst in der Notaufnahme und dann per Krankenwagen in der Kinderklinik :(... Er hatte so starke Bauchschmerzen, dass er nur noch geschrien hat, es war furchtbar. Sie gingen dann aber genauso schnell wie sie gekommen waren und wir sind quasi ohne Diagnose wieder zu Hause. Das hat in den ersten Tagen stark an meinen Nerven gezerrt, weil ich regelrecht Panik hatte, dass es wieder kommt. Jetzt ist alles gut und es geht ihm prima.

Und so bin ich einfach nicht dazu gekommen zu schreiben. Ich war total eingenommen von allem. Was für eine turbulente Mitsommerzeit.

Die Beete beschenken uns im Moment mit viel Gemüse und frische Beeren wachsen gleich daneben.
Aber jetzt wird alles hoffentlich wieder ruhiger. Ich bin felsenfest davon überzeugt, denn ansonsten würde ich gar nicht die innerliche Muse finden, hier zu schreiben. Ich bin so froh, dass wir unsere kleine Oase hier im Garten haben, das gibt mir unheimlich viel Kraft.

Und deswegen nehme ich euch jetzt einfach mal mit in meinen Garten, in meinen Ort der Kraft und Ruhe.

Überall im Garten wachsen unendlich filigrane und zauberhafte Gräser. Eigentlich wartet man nur darauf, dass sich eine Elfe darauf niederlässt, die Blüten und Knospen küßt und einen feinen Spinnenwebmitsommerzauber wirkt... Traumhafte Gräserlandschaften, ich liebe sie.

Auf der anderen Seite im Garten wird zur Zeit an den Terrassen gearbeitet. Wir haben also Baustellen im Garten, aber das ist ja eigentlich nichts neues. Hier auf dem Hof haben wir irgendwie immer irgendwo eine Baustelle. Aber dafür gibt es immer noch Ecken, die wir genießen können...

Traumhafte Mohnblüten haben wir dieses Jahr. Ein ganzes Meer von Farbe leuchtet mit entgegen, wenn ich morgens den Gartenpfad entlang gehe...
 
Solche Oasen sind wichtig. Es muss nicht immer der eigene Garten sein, oft ist dies ja gar nicht möglich. Und eins darf man nicht vergessen, es ist viel Arbeit. Noch vor ein paar Jahren war mit das alles irgendwie zu viel. Jetzt haben ich zwar eigentlich viel mehr Programm, aber dennoch schaffe ich auch mehr. 


Ich habe meine innere Einstellung dazu geändert. Es ist eine Art Zen glaube ich. Wenn man im Garten arbeitet, Beikräuter entfernt, hackt, neue Steine setzt, gießt, neue Saat ansetzt und all diese ganzen Gartensachen macht - kann man darin versinken. Lernen, dass der Weg das Ziel ist. In tiefer Meditation die Beete pflegen, sich mit der Erdmutter verbinden. Die Erde an den Händen spüren, zu merken, wie gut es tut klares, kaltes, frisches Wasser zu trinken durch unzählige kleine Wurzelfasern. Tief im Boden verwurzelt zu sein und dennoch nach oben zu strömen, sich zu öffnen. Und sich mit den ersten Sonnenstrahlen der Sonne entgegen zu recken und ihr das schönste Blütengesicht zu schenken, wenn die Knospen aufgehen.

Es tut mir gut. Es heilt mich. Er bringt mich zu mir selbst wenn ich tiefe Verbundenheit mit der Erde spüre. Ich bin mir meines Glücks bewusst und wirklich dankbar dafür.

Gibt es in eurem Leben auch sollte kleinen Zauberwelten, in die ihr euch vertiefen könnt, um Kraft zu schöpfen? Vielleicht ein Baum im Park, oder eine Apfelbaumwiese vor der Stadt? Oder ein kleiner persönlicher Tempel auf dem Balkon?

2 Kommentare:

  1. wie schön beschrieben..
    ja, oft braucht es nicht soviel (wobei das SO ja auch nicht stimmt), ich benötige keinen fernen Urlaub, keine Luxusgüter um glücklich und tief durchatmen zu können. Einfach ein gutes Gefühl von Stimmigkeit, Ruhe und ein inneres Lächeln, Zufriedenheit .. das ist es was mich glücklich macht.
    Danke, mit deinem Post hast du mich wieder daran erinnert!
    Hab einen schönen Sommer
    Alles Liebe von Sophie

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  2. Liebe Sophie, ja, es braucht oft nicht viel um Ruhe zu findne und sich zu erden. So oft liegt das Glück nur einen Spatenstich entfernt und man kann auch in sich versunken weit reisen...
    Ich freue mich sehr, dass Dich mein Text dazu ermuntert hat.
    Alles Liebe, Miri

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