Sonntag, 29. März 2015

Kräuter der Frühjahrskur: Bärlauch


Meine kleine Frühjahrskur läuft super! Jeden morgen eine halbe Tasse Zitronensaft ist mir schon so sehr zur Gewohnheit geworden, dass ich immer genaustens darauf achte, frische Biozitronen im Haus zu haben. Es macht mich wach und kurbelt den Stoffwechsel an und mittlerweile ist es auch gar nicht mehr so gruselig das Zitronenwasser zu trinken. Zu Beginn war es schon extrem sauer und hat mich starke Überwindung gekostet. Das ist inzwischen anders und gar nicht mehr schlimm. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich jetzt schon drei Wochen morgen eine heiße Zitrone trinke, also schon einige Zeit vor dem offiziellen Beginn meiner Kur. Und man sagt ja, nach ca. drei Wochen ist eine Handlung gefestigt und wird zur Gewohnheit :). 

Letzte Woche bin ich zwei Mal ins Tal gefahren und habe uns frischen Bärlauch* gepflückt. An einem kleinen Zulauf wächst dort flächendeckend ein ganzer Teppich. Und es ist wirklich so, man kann ihn schon von weitem riechen! Eine Glocke von feinem Knoblauchduft liegt dann in der Luft. Unseren eigenen Bärlauch möchte ich noch nicht ernten, denn dieser soll sich erst mal entwickeln. Ich habe bisher vier feine, kräftige Pflanzen unter den Johannisbeersträuchern. 

Und jetzt ein kleines bisschen zu der wunderbaren Pflanze. Der Legende nach fand der Bär, als er nach tiefem Winterschlaf aus seiner Höhle kroch, als erstes frisches Grün den Bärlauch - und verschlang ihn gierig. Bärenstark konnte nun Meister Petz das neue Jahr beginnen. Und so kann man also vermuten, wie der Bärlauch zu seinem Namen kam... ;) Aber er hat auch wunderschöne andere Namen, wie z.B. Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Zigeunerlauch, Ramsen oder Waldherre. Klingen zauberhaft, oder? Genau das Richtige für ein magisches Jahr!


Der Bärlauch, botanisch Allium ursinum, tritt als einer der ersten Frühlingsboten auf und das meistens nicht vereinzelt, sondern bodendeckend und verrät schon von weitem mit leichtem Knoblauchduft seinem Platz. Bärlauch ist eines der Wildkräuter, welches schon breite Akzeptanz in der normalen Küche der Bevölkerung gefunden hat und kann oft auch auf dem Markt erworben werden (für die, die sich noch nicht richtig auskennen oder kein regionales Vorkommen kennen). 

Er wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd und entzündungshemmend, wirkt gegen Blähungen, gefäßerweiternd, stärkend und kräftigend – verhilft er uns doch im Frühjahr, wie dem Bären nach langem Schlaf, zu „Bärenkräften“. Weiterhin hilft er Schadstoffe im Körper abzubauen und hat eine antibakterielle und antibiotische Wirkung. Außerdem wirkt er wunderbar unterstützend, wenn nach einer Antibiotikaanwendung die Darmflora wieder aufgebaut werden muss. Der schweizerische Kräuterpfarrer Johann Künzle war auch begeistert vom Bärlauch und schrieb: “Die Pflanze reinigt den ganzen Leib, treibt kranke, verstockte Stoffe aus, macht gesundes Blut, vertreibt und tötet giftige Stoffe. Ewig kränkelnde Leute, solche mit Flechten und Aißen, Mehlgesichter, Skrofulöse und Rheumatische sollten den Bärlauch verehren wie Gold. Kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut. Die jungen Leute würden aufblühen wie Rosenspaliere und aufgehen wie ein Tannenzapfen an der Sonne!”


Gesammelt werden die Blätter* im zeitigen Frühjahr vor der Blüte. Größtenteils verwendet man den Bärlauch frisch und wird dann als Pesto, in Brotaufstrichen, in Suppen und Salaten genossen. Die Blätter lassen sich aber auch wunderbar einfrieren, so kommt man auch außerhalb der Saison in den Genuss des aromatischen Grüns. Die Blüte gibt Salaten eine würzige Note. 

Für meinen persönlichen Geschmack brauche ich nur wenig Bärlauch. Ich finde ihn höchst aromatisch und zu viel haut mich um. Letzte Woche habe ich ihn in einer hellen Kräutersoße zu Gemüse verarbeitet, einen Bärlauchflammkuchen gemacht und rohes Bärlauchbrot ge"backen". 


Also meine Lieben, raus in den Wald! ♥♥♥


* ACHTUNG! Bitte nur sammeln, wenn ihr klar zwischen Bärlauch und den tödlich giftigen Herbstzeitlosen, Maiglöckchen und Aronstab unterscheiden könnt. Macht eine geführte Kräuterwanderung bei einer Käuterfrau oder einem Kräuterkundigen.

Freitag, 20. März 2015

Wildkräuterschmoothie, Frühlingsanfang und Frühjahrskur

Heute ist Frühlingsanfang und nicht nur das, wir beginnen den Frühling dieses Jahr auch mit einem besonderen stellaren Ereignis: Genau auf diesen Tag fällt Neumond, und dieser schiebt sich vor die Sonne. Wir haben eine Sonnenfinsternis. Was für eine mächtige, magische Konstellation! Und diese Energie möchte ich gerne nutzen. Ich brauche einen Neustart, eine Frühjahrskur. Der Winter muß raus aus den müden Knochen! Ich möchte mich als Frau wiederentdecken, nicht nur als Mutter. Als kreativer, wilder Geist voller Kraft und Schöpfergeist. Mich erkennen, annehmen, pflegen. 


Willkommen also zur Frühjahrskur und begrüßen wir die wilde Göttin in uns. Und so sieht mein Plan für die nächsten 6 Wochen aus:

• Nach dem Aufstehen als erstes eine Tasse (250ml) heißes Wasser mit Zitrone. Das weckt den müden Geist, aktiviert die Verdauung und regt die Leber an.
• Jeden Tag 2-3 Tassen Frauenmanteltee. Das stärkt die Weiblichkeit, nährt die innere Göttin und kurt die weiblichen Organe.
Wildkräuter in all ihrem Reichtum genießen. Sei es als Pflanzenwasser, im Salat, als wilder Smoothie, einfach so genossen. Unsere wilden Verbündeten aus dem Pflanzenreich segnen uns mit einer geballten Kraft an Nährstoffen und Lebensenergie, so schütteln wir den Winter mit Leichtigkeit ab!
• Probiotika nehmen und meine Verdauung auf Trab bringen.
• Glutenfrei durch die Zeit
Ruhe finden im Alltag. Jeden Tag einige Minuten Zeit finden für meinen persönlichen, inneren Raum. Sei es in der Meditation, Tagträumen oder Spazieren gehen.
Kreativ und schöpferisch tätig werden.
• Jeden Tag rausgehen. Atmen.

Frauenmantel gehört zu den alten, starken Heilkräutern für die Frauen. Er wirkt regulierend und stärkt unsere weiblichen Organe, so kräftigt und stärkt er die Gebärmutter und auch das Bindegewebe. Und der Name ist hier Programm: Wie ein schützender Mantel umhüllt er und beschützt uns.

Ich bin sehr neugierig und wenn jemand mitmachen möchte, würde mich interessieren, wie sieht eure Frühjahrskur aus? Macht ihr vielleicht zur Zeit sogar schon eine, im Zuge der Fastenzeit? Vielleicht hat ja jemand Lust mitzumachen? Das wäre toll! Bei Interesse verlinke ich alle die mitmachen hier.

 
Zur Feier des Frühlings gab es bei mir gestern den ersten, richtigen Wildkräutersmoothie des Jahres. Es war wunderbar warm draußen und im Garten konnte ich schon das ein oder andere wilde Kraut finden. In meinen Smoothie kam eine große Hand voll Vogelmiere, Löwenzahn und Brennnessel. Vogelmiere ist ein wunderbarer Starter in die Welt der wilden Kräuter. Reich an Vitaminen, blutreinigend und wunderbar für die Haut. Außerdem schmeckt sie nicht so stark aromatisch, sondern leicht und nussig-grün. Löwenzahnblätter mit ihren Bitterstoffen regen den Stoffwechsel an und die Brennnessel kurbelt die Nierentätigkeit an, reinigt das Blut und versorgt uns mit Eisen.

Als Obstkomponente gab es Papaya und Ananas.
 
In der Papaya ist ein proteinspaltendes Enzym namens Papain vorhanden. Es wandelt Eiweiße in Aminosäuren um, sagt Parasiten den Kampf an und schützt vor Entzündungen. Weiterhin trägt die Papaya zur Darmgesundheit bei, regelt die Verdauung und soll die Wundheilung anregen. Sie enthält viele Nährstoffe mit antioxdativer Wirkung und hat einen hohen Anteil an Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin, enthält Magnesium, Kalium, B-Vitamine und Folsäure. Ein feines Früchtchen, nicht wahr ♥?

Die Ananas wirkt stark basisch und hilft unseren Körper bei einer Übersäuerung sehr. Sie ist eine stimmungsaufhellende Frucht und enthält natürlicherweise Vanillin, das sich bekanntermaßen sehr positiv auf unser Gemüt auswirkt. Serotonin und Trypthophan unterstützen diese Wirkung, und kommen genauso wie Calcium, Mangan, Phosphor, Eisen, Jod, Kalium und Zink auch in ihr vor. Als Verdauungsenzym bringt die Bromelain mit, auch ein eiweißspaltendes Enzym. Noch so ein feines Früchtes ♥!

Zutaten

eine Hand voll Wildkräuter (Vogemiere, Löwenzahn und Brennnessel)
1 kleiner Romasalat
1 Papaya, geschält und entkernt
1/2 Ananas, geschält
1 EL Zitronensaft
ca. 200 ml frischer Apfelsaft
Wasser nach Belieben

Zubereitung
Alle Zutaten im Mixer auf höchster Stufe zu einem cremigen Smoothie verarbeiten. Mit Eiswürfeln in der warmen Frühjahrssonne genießen ♥♥♥

Was für ein Powersmoothie! Genau das richtige für den Frühlingsanfang!!

Und jetzt bin ich gespannt auf die Sonnenfinsternis. Bei uns hült sich alles in dicken Nebel, ich hoffe sehr, dass sich die Schwaden gleich heben. Sonst sehen wir nichts von dem tollen stellaren Ereignis. Und gespannt bin ich auch auf eure Frühjahrskuren und/oder ob jemand mitmachen möchte! Ich freu mich!



Samstag, 7. März 2015

Veganer Joghurt aus Hafermilch und Kokosmilch

Ich weiß auch nicht, was dieses Jahr mit uns hier los ist... wir kommen von einer Erkältung in die nächste! Ich war so stolz auf uns, dass wir uns alle so tapfer gehalten haben und der kleine Kobold war fast das ganze letzte Jahr gesund, keinen großen Schnupfen. Aber seit Januar haben wir es auch.

Die Natur läßt sich dieses Jahr Zeit. Es sei ihr auch gegönnt, aber mein Herz will Sonne und Wärme und Gundelrebenblüten und Löwenzahnteppiche. Noch nicht mal das Scharbockskraut traut sich aus seinem Versteck, geschweige denn der Bärlauch. Maaaargh. Dann sollte ich mich vielleicht auch einfach auf das Sofa legen und noch ein bisschen warten.

Draußen ist ja noch nicht so viel zu machen, und so habe ich mich an veganem Joghurt versucht. Ich selber habe Joghurt eigentlich nie viel abgewinnen können und hatte eigentlich nie welchen im Kühlschrank. Ich konnte diese Menschen, die sich palettenweise Joghurt kaufen wirklich nie verstehen. Meinen Mann kann man auch nicht damit locken und so hatten wir auch zu vegetarischen Zeiten nie groß welchen da. Doch der Kobold isst für sein Leben gerne Joghurt. Plötzlich ein Joghurtesser in unserer kleinen Familie! Bei der Oma durfte er ihn probieren und jetzt möchte er immer welchen haben. Klar, wir reden hier von normalem Kuhmilchjoghurt. Das passt mir natürlich nicht wirklich.

Die kaufbare vegane Alternative, die hier zu bekommen ist: Sojajoghurt. Und das passt mir natürlich auch nicht (ist schon schwer mit mir ;), denn ich finde Sojaprodukte sind nichts für Kinder. Also: Joghurt selber machen! Und zwar veganen.

Und so ist letzte Woche der My.Yo Joghurtbereiter bei uns eingezogen. Mit Sack und Pack kam er frühlingsgrün (genau was ich brauchte) daher, brachte gleich eine Joghurt-Starterkultur mit und wartete brav auf seinen ersten Einsatz. Dieser Joghurtbereiter funktioniert denkbar einfach, man füllt 750 ml kochendes Wasser ein, hängt seine (Pflanzen-)Milchmischung ein und läßt die Joghurtkulturen je nach gewünschter Intensität des Joghurts 12 -16 Stunden werkeln. Und so habe ich Anfang der Woche unseren ersten selbstgemachten, veganen Joghurt hergestellt. 

Zutaten
500 ml Kokosmilch (70%)
500 ml Hafermilch
1 Pkg. Joghurt Starterkulter
Bindemittel der Wahl

Kokos- und Hafermilch im Milchbehälter des Joghurtbereiters mischen und die Joghurtstarterkultur dazu geben, gut miteinander vermengen. 750 ml kochendes Wasser in den Joghurtbereiter füllen, die Milch-Mischung über dem heißen Wasser einhängen und 12 - 16 Stunden, je nach gewünschter Intensität, fermentieren lassen. 

Mein Joghurt war danach immer noch genauso flüssig wie die Milch vorher. Zum Andicken des Joghurts kann z.B. Xanthan oder Johannisbrotkernmehl benutzt werden, eben alles was auch kalt bindet. Ich hatte leider nur noch Xanthan im Haus (ich mag es irgendwie nicht so recht, weiß auch nicht warum) und es hat sehr gut geklappt. Hierzu habe ich 1 TL Xanthan eingerührt und dann quellen lassen. Ich hatte nachher  ein paar unschöne kleine Gelee-Kügelchen im Joghurt, deswegen ist alles noch einmal in den Vitamix gewandert, kurz durchgemixt - perfekt. Der Joghurt hatte nachher eine cremig-sahnige Konsistenz, also ganz hervorragend. Und er schmeckt sehr neutral, trotz Kokosmilch.

Der Joghurt ist sehr mild, aber es gibt anscheind verschiedene Starterkulturen von mild sauer bis stark sauer. Man kann ihn hinterher süßen, im Müsli verwenden, in den Smoothie geben, wie man möchte. Irgendwie freue mich mich gerade sehr, weil es meine vegane Küche nun um einiges erweitern wird. 

Im Moment verusche ich mich auch an rohem Joghurt, demnächst mehr davon ♥♥♥